Gleich im Anschluss verbrachten wir (natürlich zu dritt) unsere traditionellen Wintersportferien in Grindelwald, wo wir uns auch mit Tante Theres, Onkel Walter und Cousin Stefan zum indischen Abendessen treffen konnten.
Während des ganzen Februars wurden wir von Sorgen um den Gesundheitszustand unserer Lieben begleitet, dies hat sich mittlerweile entspannt.
Der absolute Tiefpunkt wurde am vergangenen Freitag erreicht, als eine Mitarbeiterin der UBS von ihrem Ehemann vor der Eingangstür des Bürogebäudes, in dem ich arbeite, erschossen wurde. Obwohl ich während der Tat im Gebäude war, habe ich nichts davon mitbekommen, einige Kolleginnen und Kollegen von mir hatten leider weniger Glück und wurden Zeugen dieses erweiterten Suizids. Meine Gedanken sind bei all den unschuldigen Menschen, die von diesem Verbrechen betroffen sind, insbesondere natürlich bei den verwaisten Kindern der getöteten Mutter.
Sophia und ich haben heute im Kino den neusten Disney-Film "Die Eiskönigin" (im Original "Frozen") gesehen. Wir sind beide gleichermassen begeistert von der spannenden Geschichte der Schwestern Elsa und Anna, die sich mit einer ungewollten Zauberkraft auseinandersetzen müssen. Die beiden Sidekicks, der Schneemann Olaf und das Rentier Sven, sind fantastisch, die farbenfrohe, aufwendige grafische Umsetzung und die beeindruckende Animation machen den Streifen zum Kunstwerk.
Zu ihrem fünften Geburtstag hat Sophia von ihrem Gotti Ingrid einen Gutschein für einen Trampolino-Besuch geschenkt bekommen. Anfangs Mai wurde dieser eingelöst. Die Jungmannschaft, bestehend aus Eileen und eben Sophia, steigerte sich in einen veritablen Gumpi-Kletter-Schaukelrausch hinein. Nach drei Stunden Toing-toing-toing war der Hüpfdrang (-zwang?) dann doch soweit befriedigt, dass wir wieder über die bevorstehende Heimreise sprechen konnten. Vielen Dank, Ingrid und Eileen, es war toll!
Der 4. November 2010 wird als der Tag in die Geschichte eingehen, an dem die designierte Olympia-Hoffnung der Schweiz für die Eislaufdisziplin der Zukunft, Eiskunstschleifen, sich das erste Mal in dieser Sportart übte. Mit viel Spass, Geschick und Begeisterung liess sich unser Wunderkind von Gotti Ingrid formvollendet über das Eis ziehen. Ab und zu nahm sie Rückgriff auf traditionelle Techniken und zog es in dann vor, selbständig über das Feld zu gleiten (sofern man diesen Ausdruck in Anbetracht der Steigeisen-ähnlichen Rutscherli überhaupt verwenden darf). Es war ein lustiger Nachmittag, Dolder-Eisbahn aufgepasst, we'll be back!
Heute wurden wir von Manuela und Patrick zum Brunch im schön hergerichteten Restaurant "Bürgli" in Wollishofen eingeladen. (In Erinnerung bleibt wohl das Faksimile eines kunstvollen Werbeplakates von Edward Cucuel, das einen Mercedes unter der wohlklingenden Bezeichnung "Herrscher über Raum und Zeit" anpries.) Wie immer entwickelten sich bei gutem Essen auch gute Gespräche. Die Jungmannschaft hatte in der interessanten neuen Umgebung ebenfalls Spass, das Bild zeigt Moira auf einem exklusiven Entdeckungsflug zum Planeten "Kronleuchter". Vielen Dank, Manuela und Patrick, hat Spass gemacht!
Es hat fast 39 Jahre gedauert, bis ich zum ersten Mal die Hauptstadt unseres nördlichen Nachbars besucht habe. Gleich nach unserer Ankunft im Hotel Luisa's Place beim Adenauer-Platz, haben wir am Kurfürstendamm eine Curry-Wurst verdrückt. Ein gelungener Auftakt für den kleinen Städtetrip, den wir anlässlich unseres fünften Hochzeitstages unternommen haben.
Gestern erlebten wir den grossen Sieg der russischen Nationalmannschaft unter Guus Hiddinck gemeinsam mit Manuela und Patrick. Dem Spiel war eine wahre Grillorgie vorangegangen, gefolgt vom ausgezeichneten Tiramisù, das Eva am Morgen selbst zubereitet hatte. Nach zwei Halbzeiten samt Verlängerung waren die Niederländer ausgeschieden und wir hatten unsere tägliche Dosis an Fussballallgemeinplätzen ("das Runde muss ins Eckige" oder "Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien!") abgesetzt. Mal schauen, ob es heute Abend ähnlich entspannt und lustig wird, Italien spielt gegen Spanien...
Es ist jedes Mal dasselbe: Die Squadra Azzurra schleppt sich mühsam durch die Vorrunden grosser Turniere und erreicht die Finalrunden mit Leistungen, die dem Potential der Mannschaft in keiner Weise gerecht werden. Daran habe ich mich als Fan schon vor langer Zeit gewöhnen müssen. Daher war ich nicht sonderlich überrascht, dass es auch diesmal wieder geklappt hat - das tut es meistens. Mein Optimismus wurde in den vergangenen Tagen von meinen Kolleginnen und Kollegen (wohl zu Recht) immer wieder belächelt. Die Spiele gegen die Niederlande und gegen Rumänien gaben genug Munition für zwei Meisterschaften...
"Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste, und der Revolvermann folgte ihm." Über anderthalb Jahre ist es her, da ich den ersten Satz aus Stephen Kings Zyklus "Der Dunkle Turm" gelesen habe. Am Mittwoch habe ich den siebten und letzten Band fertig gelesen und zufrieden beiseite gelegt.
Nach einem hart umkaempften Spiel haben die Azzurri gestern gegen Deutschland mit 2 zu null Toren gewonnen und damit den Einzug in das Finale der Fussballweltmeisterschaft 2006 erreicht.
Wie es sich für einen echten Fussball-Fan gehört, trug mein Arbeitskollege Steve gestern ein Leibchen der englischen Nationalmannschaft. Er hatte sich für das schöne, rote Auswärts-Shirt entschieden. Doch plötzlich stürmte Harry auf ihn los und klebte ihm ein weisses Papierkreuz genau über die Three Lions. So konnte der Wert dieses Kleidungsstücks mit erstaunlich wenig Aufwand um ein Vielfaches gesteigert werden!
An der gestrigen Auslosung der Gruppen für die WM-Endrunde in Deutschland wurden die Voraussetzungen für den Final Brasilien-Italien erfolgreich angelegt. Die beiden Mannschaften werden ihre Gruppenspiele gewinnen und sich am 9. Juli 2006 im Berliner Olympiastadion gegenüber stehen. Und damit ist ja auch klar, wer Weltmeister werden wird.
Das heutige Fussball-Match gegen die Türkei lässt kuriose Seiten unserer Mitmenschen hervortreten, dazu die folgende Geschichte: Ich höre regelmässig DRS3 (www.drs3.ch), ein Sender, der ab und zu auch Musik im Programm führt, die nicht auf den Mainstream abzielt. So lief gestern ein orientalisch klingendes Stück, das in gekonnter Weise einen modernen Dance Beat mit traditionellen Instrumenten aus dem arabischen Raum verband. An den Titel des Songs kann ich mich leider nicht erinnern. Offenbar liefen nach dem Abspielen dieser Musik die Drähte beim Sender heiss. Entrüstete Hörerinnen und Hörer verlangten in ausnehmend deutlicher Form, dass man unserer Nationalmannschaft nicht durch das Spielen türkischer Musik «in den Rücken fallen» dürfe. In dieser Situation sei türkische Musik «voll daneben» und nachdem unsere Mannschaft am türkischen Zoll so schlecht behandelt worden sei, müsse man zeigen, dass «wir uns nicht alles bieten lassen».
Reicht ein WM-Ausscheidungsspiel tatsächlich aus, die Volksseele brodeln zu lassen? Wo liegt der Zusammenhang zwischen der Musik, die am Radio gespielt wird und nationaler Identität? Ermutigend war in dieser Angelegenheit lediglich, dass DRS3 sich auf diese unsinnige Diskussion nicht ernsthaft eingelassen hat und zur Besänftigung der erhitzten Gemüter Polo Hofer's «Hopp Schwiiz» spielte. Vielen der erbosten Urschweizer(innen) wird die Ironie des Songs wohl entgangen sein, warum sonst haben sie nicht auch gegen dieses Machwerk protestiert?
Ach ja, noch eine letzte Anmerkung: Der Künstler, der mit seinem Track die Verschwörungstheoretiker unter den Schweizer Fussballfans zur Abwehr der türkischen Musikattacke auf den Plan gerufen hat, ist übrigens Iraner.
Am Freitag waren wir gemeinsam mit Corinne und Guido bei Ina, einer Arbeitskollegin von Mario, eingeladen. Wir haben uns dabei über den offenbar typisch-schweizerischen fehlerhaften Gebrauch von dem Genitiv und über die gigantische Auswahl überteuerter Badezimmerkacheln unterhalten. Ganz nebenher haben wir einen ausgezeichneten Nicht-ganz-sauer-Sauerbraten samt Semmel-Knödeln verputzt. Der Gastgeberin noch einmal ein gehöriges Dankeschön!
Gestern sahen wir Donizetti's «Lucia di Lammermoor» im Opernhaus Zürich. Wir waren von Robert Carsen's Inszenierung äusserst beeindruckt, vor allem Annick Massis (Lucia) und Fabio Sartori (Edgardo) überzeugten mit kraft- und gefühlvollen Interpretationen.
Die Azzurri sind aus dem Turnier. Und wir sind selbst schuld. Hätte unsere Mannschaft begriffen, worum es beim Fussball geht - ums Toreschiessen nämlich - dann wäre uns das heutige Trauerspiel gegen Bulgarien erspart geblieben.